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Tango Buenos Aires

Wie ist der Tango in Buenos Aires?

 

 

Ein großer Unterschied ist dass in Buenos Aires der Tango eine Selbstverständlichkeit, ein Ausdruck der Gesellschaft ist. Die Kodex leiten sich ab aus den Umgangsformen von Menschen die in einer Gesellschaft, und nicht in einer Gemeinde leben.

Es ist zum Beispiel normal dass der Taxifahrer weiß wo die Tangoklubs sind. Es ist für ihn normal dass viele seiner Kunden Tango tanzen. Noch dazu kommt dass viele Taxifahrer selbst tanzen, oder getanzt haben, oder Tango Musik hören. So entstehen wunderschöne Gespräche bereits auf dem Weg zur Milonga.

 

Der Tango ist ein Ausdruck der Vielfältigkeit die mit der Migration im letzen Jahrhundert entstanden ist. Er ein sehr klarer Beweis der Vielfältigkeit der Hintergründe, die die Menschen immer noch in sich tragen. In einer Milonga treffen sich Menschen aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Klassen. Die genossene Schulbildung ist ebenfalls sehr breit gefächert. Und weiterhin findet man alle mögliche Nationalitäten, begünstigt von der neuen Welle an Tango-Langzeittouristen die zum Teil regelmäßig mehrere Monate im Jahr in Buenos Aires leben.

Dazu kommen Menschen aus der Provinz, die für den Tango in die Stadt kommen, manchmal für ein Wochenende, manchmal für länger.

Die Welt trifft sich für den Tango (als Kunstform und soziales Ereignis) in Buenos Aires. Diese Menschen bereichern kontinuierlich den Tanz und die Musik.

Aufgrund dieser breiteren Mischung hat der normale Milonga Besucher mit sehr vielen fremden Menschen zu tun. Da werden soziale Benimmregeln wichtiger und meistens enger befolgt. Die Vorstellung einer geschlossenen, von „Freunden“ bespikten Tango-Community ist hier nicht finden. Sozialtanz bedeutet hier nicht, aus Nettigkeit eine Tanda mit einem unerwünschten Partner zu akzeptieren, weil er oder sie zur einheimischen Tango Familie gehört. Vielmehr trifft man sich mit engen Freunden an einem Tisch, genieß man die Musik und tanzt man soviel und mit wem man möchte.

In mehreren Gesprächen mit Freunden und Bekannten aus Europa hat sich das Thema Tischreservierung und allgemeinen Umgang mit dem Sitzplatz als besonders „anders“ als sonst auf der Welt. Ohne Tischreservierung muss man sich auf vielen Milongas auf viele Stehstunden gefasst machen. Auch bei den entspannteren Veranstaltungen wird der Tisch als Hochburg gesehen und das unangekündigte Hinsetzen neben Fremden als Sittenbruch wahrgenommen.

Der heutige Sozialtanz den ich vor allem in Zentrum der Stadt wahrgenommen habe ist sehr vom Milonguero Stil geprägt. In den äußeren Bezirken trifft man andere Stile, die sich unter anderen Kategorien, wie „Club“ eher einordnen lassen: größere Schritte, aufrechtere Haltung usw. Diese Beobachtung wurde mir von meiner Freundin Alejandra Gutty bestätigt, die im Rahmen ihres Unterrichts die Schüler auf diese Unterschiede hingewiesen hat.