Auch genannt „El Rey del Compas“ – der König des Taktes, ist einer der bedeutendsten Bandleader des Tangos. Er ist untrennbar verbunden mit der „Década del Cuarenta“ (1940er Jahre), dem goldenen Jahrzehnt der Tangomusik. Unter Tangoliebhabern ist er eine umstrittene und stark polarisierende Persönlichkeit. Bis heute wird er sowohl geliebt und verehrt als auch gehasst und belächelt.
In den dreißiger Jahren war der Tango durch eine starke Betonung des Gesangs gekennzeichnet, der Tanz war eher in den Hintergrund getreten. Durch seine Rückbesinnung auf den Zwei-Viertel-Takt befreite D’Arienzo den Tango von der dadurch entstandenen Protzigkeit und nahm ihm die Konzentration auf die Gesangsstimme. Bei ihm durfte der Sänger nicht mehr der Star sein, sondern wurde zu einem weiteren Instrument innerhalb des Orchesters. Vielleicht hat er da manchmal übertrieben, er schreckte nicht davor zurück, völlig banale Texte singen zu lassen, die sich dem vom Orchester gespielten Rhythmus unterzuordnen hatten. D’Arienzo muss als Orchesterchef ziemlich despotisch gewesen sein, er erzwang geradezu, dass alles unbedingt dem Rhythmus folgte (s. auch die youtube-Links unten). Aber dadurch wirkte sein Spiel auch ernorm frisch und lebendig. D’Arienzo gab den Tango an die Tänzer zurück und begeisterte die Jugend. „El Rey del Compas“ wurde zum König des Tanzes, und indem er Leute zum Tanz brachte, konnte er eine Menge Geld verdienen. Später, um 1960, versuchte er eine weitere Erneuerung der Stilmittel des klassischen Tangos. Er bildete mit Anibal Troilo (Bandoneon), Francisco Canaro (Violine), Osvaldo Pugliese (Piano) und Osvaldo Fresedo (Bandoneon) das „Quinteto de Oro“.
Biographische Notizen:
http://www.todotango.com/english/artists/biography/32/Juan-DArienzo/
„El Rey del Compas“ in Aktion mit seinem Orchester und Sänger:
https://youtu.be/3Z5qEKxfmm8
https://youtu.be/VTINTAmjeh4
https://youtu.be/b2UG6i5DQ6w
Eine typische D’Arienzo Tanda: